Leben in der Steillage
Mitten im Nationalpark Hohe Tauern zeigt sich das Salzburger Land von seiner schönsten Seite. Uttendorf ist ein Ort zwischen Großglockner und den Krimmler Wasserfällen. Über dem Nationalpark kreisen Bartgeier, die einzigen, die heute wieder in Österreich leben. Die Natur bestimmt hier das Sein, schon immer. Früher hieß das für Bergbauern in Steillagen eine hart erwirtschaftete Lebensgrundlage. Heute heißt es Mountainbiken, Wandern, Klettern – Naturgenuss eben.
Für die Familie B. in Uttendorf ist ihr neues Wohnhaus in den Steillagen des Ortes auch ein Genuss. Vom harten Leben mit der Natur keine Spur mehr. Sie haben sich das schöne Leben in der Natur bauen lassen.
Gratwanderung mit Leichtigkeit
Wie geht man mit einer so deutlichen Steillage um, wenn man ein Wohnhaus mit allem Komfort bauen will? Die Architekten Wolfgang Sitka und Reinhard Kaserer zeigen es am Beispiel des Haus B. mit vollendeter Eleganz. Das Haus soll sich an den Hang anpassen, natürlich, aber es soll nicht in ihm verschwinden, oder von ihm dominiert werden. Genau diese Gratwanderung – um im bergigen Bild zu bleiben – ist Sitka/Kaserer gelungen. Erste, dem Hang geschuldete Besonderheit: die Zufahrt von oben. Sie erschließt den Wohnbereich mit großzügigem Wohnraum, Küche und Essbereich. Auf derselben Ebene befindet sich außerdem das Elternschlafzimmer mit Bad.
Die kleinen Bewohner trippeln über eine Treppe nach unten in „ihr“ Geschoss, mit weiteren Schlafräumen, Bädern und Nebenräumen. Obwohl es sich um das untere Geschoss handelt, ist es aber keineswegs im Hang versenkt, wie man vielleicht glauben könnte. Ein Sockel, der dem Bau zudem optische Leichtigkeit verleiht, hebt ihn über Bodenniveau. Beide Geschosse öffnen sich über geräumige Balkone nach Süden und geben den Blick in die umliegende Bergwelt frei.
Modern und alpin
Auch der Blick aus der Bergwelt in die andere Richtung – auf Haus und Hang – ist stimmig. Das Gebäude ist zwar modern, aber knüpft dennoch an die Tradition alpiner Bauweise an. Außen wurde das Haus mit einer Fassade aus sägerauem Lärchenholz in unterschiedlichen Brettbreiten und Nut-Feder-Verbindung mit Schattenfuge gestaltet. Der Familienbetrieb Holzbau Gläser hat die Fassade gefertigt und bereits vor der Montage beschichtet. Aussehen sollte alles natürlich und alpin, das Holz aber trotzdem bestmöglich vor den starken Witterungseinflüssen geschützt sein. Also fiel die Wahl auf die effektvolle Vorvergrauungslasur Pullex Silverwood im Farbton Graualuminium. Die Lasur dringt ins Holz ein, schützt es, lässt es aber trotzdem wie unbeschichtet aussehen. Stattdessen sorgt sie für eine gleichmäßige, silbrige Vergrauung, die an einen schönen Heustadel aus dem Gebirge erinnert. So verschmelzen moderne Gestaltung und optische Tradition zu einem neuen Ausdruck und machen das Haus im Hang zu einem steilen Hingucker.
© by adler-lacke.com