Innovative Strategien für zukunftsweisende Produkte

Was diese strategischen Schwerpunkte in der Praxis bedeuten, erläutert der Geschäftsleiter Forschung & Entwicklung bei ADLER Dr. Albert Rössler.

Leitlinie Nachhaltigkeit

„Als Lackhersteller geht es uns in erster Linie um die Frage: Wie können wir den Lackierprozess für unsere Kunden noch attraktiver und besser gestalten“, fasst Dr. Rössler zusammen. Qualität und Funktionalität einer Beschichtung spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Effizienz in der Verarbeitung und ihre Nachhaltigkeit: „Nachhaltigkeit ist sozusagen das Dach über unserer Strategie. Es gibt bei uns kein neues Entwicklungsprojekt, wenn es keinen Mehrwert im Hinblick auf Nachhaltigkeit bedeutet.“ Das beginnt bei der Auswahl der Rohstoffe – etwa durch nachwachsende Materialien oder den Verzicht auf Biozide – und endet bei der Haltbarkeit der Oberfläche: „Hochwertige Beschichtungen ermöglichen eine lange Lebensdauer und damit höhere Ressourceneffizienz“, erklärt Dr. Rössler.

Effiziente Verarbeitung

Ähnliches gilt auch für die Verarbeitung: „Der Beschichtungsprozess ist äußerst ressourcenintensiv. Gelingt es, diesen Prozess effizienter zu gestalten, entsteht nicht nur Mehrwert für den Kunden, es können auch Energie, Material und Abfall gespart werden.“ Eine verbesserte Schleifbarkeit wie beim neuen Spritzfüller Aduro Ecofill Smart von ADLER; effiziente Systeme wie der Möbellack Bluefin Smart, bei dem ein einmaliger Lackauftrag genügt; beschleunigte Trocknung wie beim UV-härtenden Innolux Vita-Oil; oder effiziente 3in1-Systeme wie die Holzschutzlasuren Lignovit bzw. Pullex 3in1: Jedes dieser Produkte trägt ein Stück zu mehr Effizienz und damit auch mehr Nachhaltigkeit im Beschichtungsprozess bei. Und noch ein Aspekt ist Dr. Rössler wichtig: „Je breiter eine Beschichtung einsetzbar ist, desto weniger unterschiedliche Produkte benötigt der Kunde. Das beginnt bei unseren universell einsetzbaren Härtern und Imprägnierungen und endet bei unseren Möbellack-Systemen, die für vielfältige Anwendungszwecke geeignet sind.“

Smarte Rezeptur

Der Schlüssel zu diesen verbesserten Produkteigenschaften liegt in der Rezeptur des jeweiligen Lacks und in innovativen Rohstoffkombinationen. Das gilt auch für die sogenannten „smart coatings“, mit denen sich die F&E von ADLER intensiv befasst. Was ist damit gemeint? „Die Hauptaufgabe eines Lacks ist, eine Oberfläche zu schützen und zu gestalten. Bei ‚smart coatings‘ versucht man, dem Lack darüber hinaus noch Zusatzfunktionalitäten mit auf den Weg zu geben.“ So hat ADLER die erste selbstheilende Beschichtung für Holzfenster auf Basis einer patentierten Mikrokapseltechnologie entwickelt. Der Möbellack Bluefin Pigmosoft besitzt eine Selbstregenerationsfähigkeit bei Kratzern und Aufglänzen. Und die Fenster- und Haustürenbeschichtungen von ADLER können mit einer speziellen Anti-Heat-Funktionalität ausgestattet werden. „Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Brandschutz, das durch den Boom des Holzbaus immer größere Bedeutung erhält. In den kommenden Monaten werden wir dafür eine absolut einzigartige Beschichtungstechnologie vorstellen.“

Zukunfts-Verfahren

Bei all diesen Neuentwicklungen wird nie nur das jeweilige Produkt betrachtet, sondern der gesamte Beschichtungsprozess von der Untergrundvorbehandlung bis zur Trocknung und Härtung. So hat ADLER kürzlich Abramotion vorgestellt, den ersten sensitiven Schleifroboter für Holzfenster. Interessante Perspektiven bieten auch neue Beschichtungstechnologien, mit denen man sich bei ADLER intensiv beschäftigt. Besonders vom Excimer-Verfahren für extrem matte und widerstandsfähige Lack-Oberflächen erwartet sich Dr. Rössler viel: „Der Vorteil von Excimer ist, dass sich die Anlagen mit relativ wenig Aufwand in bestehende Beschichtungsanlagen integrieren lassen.“ Eine eigene Excimer-Anlage in der Anwendungstechnik von ADLER bietet die Möglichkeit, das Produktportfolio für dieses Verfahren zu optimieren und gleichzeitig Kunden praxisnahe Unterstützung zu bieten. Optimierte Beschichtungssysteme bietet ADLER auch für Calander Coating Inert, DLE oder den Digitaldruck. „Der Digitaldruck ist eine spannende Technologie für individuelle Oberflächen im Innen- wie im Außenbereich“, erklärt Dr. Rössler. „Wir haben uns schon frühzeitig mit diesem Verfahren beschäftigt und können einen optimalen Beschichtungsaufbau aus Grundierung und Deckbeschichtung für jeden Anwendungsbereich anbieten.“

Nahe bei den Kunden

In den vergangenen Jahren hat sich ADLER als Innovationsführer im Bereich der Oberflächenveredelung etabliert. Immer mehr Verarbeiter bauen auf Produktinnovationen und Technologie-Kompetenz der österreichischen Lackfabrik. Bleibt die Frage: Was ist das Geheimnis hinter dieser Innovationskraft? Dr. Rössler weiß die Antwort: „Innovation fällt nicht vom Himmel, sondern wird von Menschen gemacht: von unseren hervorragenden ADLER-Mitarbeiter/-innen mit ihrer Fachkompetenz, ihrer Kreativität und ihrem Einsatz.“ Doch das ist noch nicht das ganze Erfolgsgeheimnis, ergänzt Dr. Rössler: „Innovation passiert immer an den Schnittstellen. Es braucht die enge Vernetzung mit Forschungseinrichtungen, die Grundlagentechnologien entwickeln, oder mit Lieferanten, mit denen wir neue Rohstoff-Konzepte erarbeiten. Vor allem aber braucht es den Austausch mit den Anwendern. Unsere Techniker und Entwickler sind viel vor Ort bei unseren Kunden. Wir sehen uns ihre Prozesse an, wir lernen ihre Herausforderungen kennen, wir nehmen ihre Ideen auf und lassen sie in unseren Entwicklungsprozess einfließen. Und umgekehrt liefern auch wir unseren Kunden neue Perspektiven etwa im Hinblick auf nachhaltige Beschichtungsverfahren. Dieser offene, vertrauensvolle Austausch zwischen Partnern auf Augenhöhe ist der fruchtbare Boden, auf dem Innovation gedeiht.“

ADLER – In unseren Adern fließt Farbe

Mit rund 670 Mitarbeiter/-innen ist ADLER Österreichs führender Hersteller von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln. 1934 von Johann Berghofer gegründet, wird das Familienunternehmen heute in der dritten Generation von Andrea Berghofer geführt. 22.000 Tonnen Lack verlassen jährlich das Schwazer Werk und gehen an Kunden in über 30 Ländern weltweit. ADLER hat Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Italien, Polen, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien und der Slowakei; einziger Produktionsstandort ist die ADLER-Werk Lackfabrik in Schwaz / Tirol (A). Als eines der ersten Unternehmen seiner Branche ist ADLER seit 2018 zu 100% klimaneutral. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen hat ADLER seinen ökologischen Fußabdruck auf ein Minimum reduziert. Unvermeidbare Restemissionen kompensiert ADLER durch anerkannte Klimaschutz-Zertifikate und trägt so zur Finanzierung neuer Klimaschutzprojekte bei.