Gemeinschaftsraum
Architektur gestaltet nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch den Raum dazwischen. Ein besonders gelungenes Beispiel, wie innovative Architektur den öffentlichen Raum formt, liefert der Architekt Andreas Volker mit dem Neubau des Pfarrzentrums in Bruck an der Großglocknerstraße im salzburgischen Pinzgau. Der Pfarrhof formt gemeinsam mit der neugotischen Kirche ein ebenso harmonisches wie spannungsreiches Ensemble und öffnet dazwischen ein weitläufiges Begegnungsareal.
Religion bedeutet Gemeinschaft: Die gemeinsame Feier des Gottesdienstes in der Kirche, aber auch das Zusammenkommen am Kirchplatz nach der Messe, bei Feiern und Prozessionen, sowie die Begegnungen im Pfarrheim bei den Gruppenstunden und im Seniorencafé, beim Pfarrgemeinderat und beim Faschingsball. In Bruck an der Glocknerstraße waren die angemessenen Orte für dieses kirchliche Gemeinschaftsleben Mangelware: Das alte Pfarrheim war desolat, der Platz neben der neugotischen Marienkirche beengt und vom Durchzugsverkehr beeinträchtigt. Den Auftrag, der Pfarrgemeinde ein neues Pfarrheim zu schenken, nutzte der Architekt Andreas Volker aus Zell am See daher zugleich zu einer Neugestaltung des öffentlichen Raums für das Pfarrleben: Der Altbestand wurde abgerissen, was die Anlage eines großzügigen, verkehrsberuhigten Kirchplatzes ermöglichte, der Neubau wurde auf einem benachbarten Grundstück errichtet.
Nachhaltiger Holzbau
Der neue Pfarrhof wurde in nachhaltiger Holzbauweise errichtet, die eine kurze Bauzeit und einen hohen Energiestandard sicherstellte. Sowohl für die Fassade als auch für die Holzoberflächen im Innenraum entschied sich der Architekt für heimische Lärche – eine Hommage an die alpine Holzbautradition des an Lärchenwäldern reichen Pinzgaus. Das sägeraue Lärchenholz an der Fassade wurde vom heimischen Holzbauunternehmen Riedlsperger mit der hochwertigen Holzschutzlasur Pullex Silverwood von ADLER in einem warmen Grauton beschichtet. Die Lasur nimmt die natürliche Verfärbung des Holzes unter den Einflüssen der alpinen Witterung vorweg und sorgt ohne Nachstreichen für eine dauerhaft schöne und natürliche Holzoptik. Die Fenster sind in tiefen Laibungen zurückversetzt und so konstruktiv geschützt, das helle Braun der geölten Lärchenfenster steht in einem freundlichen Kontrast zum dezenten Grau der Fassade. In seiner reduzierten, schlichten Gestaltung und den natürlichen Farbtönen korrespondiert der Pfarrhof mit der neugotischen Pfarrkirche, in deren Innenausstattung ebenfalls Lärchenholz verarbeitet wurde. Gleichzeitig setzt der Neubau einen interessanten Akzent moderner Architektur im traditionellen Ortsbild von Bruck.
Ort der Begegnung
Auch im Innenausbau setzte Andreas Volker auf heimisches Lärchenholz: Den Wohneinheiten, die in den beiden oberen Geschoßen eingerichtet wurden, verleihen Fußböden, Fenster und Möbel aus Lärche im Kontrast zu den weißen Wänden und weiß lackierten Innentüren eine moderne Wohnlichkeit. Um den Charakter des Holzes zu unterstreichen und zu schützen, wurden die Möbel in der Tischlerei Andexer zweimal mit ADLER PUR-Naturmatt lackiert. Der hochwertige 2K-Möbellack schützt die Einrichtung auch bei starker Beanspruchung und bewahrt die authentische Optik und Haptik des Holzes. Das Herzstück des neuen Pfarrheims bildet der Pfarrsaal. Wandund Deckenvertäfelungen aus Lärche sorgen hier für eine zeitgemäß-natürliche Atmosphäre, die großzügigen, raumhohen Lärchenfenster öffnen den Raum hin zur Kirche und zum neu geschaffenen Kirchplatz. So verbindet sich der 150 Jahre alte Sakralbau mit dem neu entstandenen Pfarrheim und dem dazwischen liegenden Freiraum zu einem homogenen Ensemble, das einen neuen Ort der Begegnung und der Gemeinschaft im Herzen von Bruck entstehen lässt.
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