© David Franck
Fenster & Türen

Wir schaffen das

Während anderswo lamentiert und Panik verbreitet wurde, hieß es in Deutschland: „Wir schaffen das.“ Und genauso war es auch, denn die Welt ist voller Lösungen. Eine dieser Lösungen hat das Stuttgarter Architekturbüro andOFFICE entwickelt. Ihr Name ist Programm: Hoffnungshäuser.

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„Ausgangspunkt für die Entwicklung unserer Hoffnungshäuser war die Flüchtlingskrise, aber die Gebäude entsprechen dem Standard Sozialer Wohnungsbau. Sie sind durch multifunktionale Grundrisse als innovativer und nachhaltiger Wohnraum für unterschiedliche Nutzergruppen konzipiert“, erklärt der Architekt Thorsten Blatter. Es geht also um bezahlbares und gutes Wohnen für alle – eine der dringlichsten sozialen Fragen unserer Zeit.

Positiv und offen

Das Modell Hoffnungshäuser ist ein modularer Baukasten zur schnellen und hochwertigen Planung und Fertigung. Es lassen sich je nach Standort unterschiedliche Gebäudegrößen mit 12 bis 24 Metern Länge realisieren, da es keine feststehenden Raummodule, sondern wenige, nach einem klaren Prinzip kombinierbare Elementmodule gibt. Diese werden standortunabhängig vorgefertigt und auf Lager produziert. Zeitaufwand und Baunebenkosten sind so in der kompletten Prozesskette reduziert. Sieben Hoffnungshäuser wurden in Deutschland schon fertiggestellt, sechs weitere befinden sich im Bau und noch eine Vielzahl in Planung. Viele Menschen werden von den Gedanken profitieren, die sich Thorsten Blatter und sein Team gemacht haben; Gedanken über möglichst viel Wohnraum auf geringer Fläche, über Lebensqualität und Offenheit. „Das Gebäude ist als Zweispänner mit innenliegendem Treppenhaus organisiert. Ein Schlafraum hinter dem Treppenhaus fungiert als Schaltraum, wodurch geschoßweise unterschiedliche Wohnungsgrößen entstehen“, erläutert der Architekt. Zentrales Element jeder Wohnung ist eine großzügige Wohnküche, „Verkehrsflächen“ hat er zugunsten nutzbarer Wohnfläche minimiert. Dasselbe gilt für tragende Innenwände, sodass der Grundriss der Wohnungen sich dem Lebenszyklus und wechselnden Bewohnergruppen anpassen lässt. Der Effizienz des Innenraums stehen großzügige Balkone über die komplette Längsseite der Gebäude gegenüber. Sie sind eine Fortführung der Wohnküchen in den privaten Außenraum und öffnen gleichzeitig die Gebäude zu ihrer Umgebung hin. Ihre geschwungene, positive Formensprache ist weit weg von derContainerarchitektur, die Flüchtlingsunterkünfte sonst oft prägt. Das bedeutet eine bessere Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner und darüber hinaus auch mehr Akzeptanz innerhalb der Nachbarschaft.

Planerische Raffinesse

Dass soziale Verträglichkeit in Zeiten des Klimawandels nicht mehr ohne den Aspekt der Nachhaltigkeit zu denken ist, zeigt die Materialwahl der Hoffnungshäuser: Holz. Es ist ideal für die modulare Fertigungsweise, es ist schön und es ist nachhaltig. Vertikale Holzleisten mit unterschiedlichen Abständen strukturieren die Fichtenfassade in horizontale Bänder, die Gebäude und Balkone kontinuierlich umspielen, die Fenster sind unregelmäßig angeordnet. Das gesamte Erscheinungsbild ist dadurch locker, die runden Formen machen es weich und sympathisch. Dazu passt die helle, silbergraue Farbgebung der Holzlasur Pullex Silverwood, die nicht nur die positive Ausstrahlung der Hoffnungshäuser unterstreicht, sondern auch ihre Wertigkeit – und das auf Jahrzehnte, wartungsfrei. Dass trotz des niedrigen Budgets mit hochwertigen Materialien gearbeitet werden kann, liegt auch an der planerischen Raffinesse der Architekten: „Der Einsatz von BSP-Massivdecken ermöglicht eine kostengünstige Konstruktion der großzügigen Balkone als statische Kragarme. Durch die computergestützte Fertigung lässt sich deren geschwungene Kontur wirtschaftlich umsetzen“, schildert Thorsten Blatter. So ließen sich trotz der niedrigen Baukosten-Obergrenze sogar eine Luftwärmepumpe, Fußbodenheizung, hochwertig geflieste Bäder und Holzfenster realisieren. Die nachhaltigen Fichtenfenster sind mit dem umweltfreundlichen Aquawood LIGNO+-Wasserlacksystem von ADLER beschichtet. Es bewahrt das matte, natürliche Erscheinungsbild der Fenster und schützt sie gleichzeitig ohne Biozide vor der Witterung. Sozialer, gesunder und nachhaltiger Wohnraum ist also machbar, das zeigen die Hoffnungshäuser von andOffice. Denn wo ein Wille ist, da findet sich auch eine Lösung. Thorsten Blatter und sein Team haben das geschafft.

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