Ⓒ Eva Strunz | © Eva Strunz
Meisterstücke

Spielerische Handwerkskunst

In lange vergangenen Zeiten gehörte ein Billardtisch zur Standardausstattung großbürgerlicher Haushalte: Während die Damen sich nach dem Essen in den Salon zurückzogen, übersiedelten die männlichen Teilnehmer der Abendgesellschaft ins Billardzimmer. Und heute? Hat das Spiel mit Queue und Bällen nichts von seinem Reiz verloren, doch Platz für einen eigenen Tisch bietet kaum eine moderne Wohnung.

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Also ist Ausweichen ins Billardcafé angesagt – oder man macht es so wie Silas Dierkes: Der begabte Nachwuchstischler im Familienbetrieb Möbel Dierkes in Delbrück-Bentfeld bei Paderborn (Nordrhein-Westfalen) fertigte als Gesellenstück einen Esstisch, der sich mit wenigen Handgriffen zum Billardmöbel umfunktionieren lässt.

Edle Form

Gutes Design ist die harmonische Verbindung von Form und Funktion – selten wird dieser Anspruch so umfassend eingelöst wie beim Gesellenstück von Silas Dierkes. Das Möbel überzeugt auf den ersten Blick durch sein puristisches, naturnahes Design: Der Tisch ist aus massivem Eichenholz gefertigt, das der junge Tischler mit dem Aufhelllack Aduro Isofin von ADLER im Glanzgrad G5 beschichtet hat. Der 2K-Lack unterstreicht die natürliche Optik und Haptik des Holzes und gibt ihm gleichzeitig den stabilen Schutz, der für einen Esstisch unverzichtbar ist. In Korpus und Tischplatte sind schwarze Naturschieferplatten eingelassen, die für einen edlen Designakzent im Kontrast mit der hellen Eiche sorgen. Wenn dann nach dem Abendessen Besteck und Teller abgeräumt sind, genügt ein Handgriff, um den Ess- in einen Billardtisch zu verwandeln: Die Tischplatte wird um eine versteckte kugelgelagerte Stahlwelle herum geschwenkt und anschließend mit Feststellplättchen aus Eiche fixiert, damit die Kugeln ruhig rollen.

Perfekte Funktion

In der Planung seines Gesellenstücks hat Silas Dierkes kein Detail unberücksichtigt gelassen: In die Tischbeine hat er Verstellfüße eingefräst, durch die sich der Tisch in alle Richtungen nivellieren lässt, um eine perfekt ebene Spielfläche zu garantieren. In die Tischplatte integriert ist ein ausgeklügeltes Kugelrücklaufsystem, durch das die eingelochten Bälle zurück in das Entnahmefach im Seitenteil des Tisches rollen. Für die nötige Stabilität des Möbelstücks sorgen die Schwalbenschwanz-Zinkungen, mit denen Dierkes die Seiten des Korpus verbunden hat. Diese nicht nur gesellen-, sondern meisterhafte handwerkliche Umsetzung hat auch die Jury des Wettbewerbs „Die Gute Form“ der Tischlerinnung Paderborn überzeugt: Sie zeichnete Silas Dierkes mit dem ersten Preis aus und lobte die gelungene Gestaltung, die außergewöhnliche Technik und die „präzise Ausführung in Form und Funktion.“

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