Domizil am Skihang
Lange lag der spektakuläre Bauplatz oberhalb des Ski-Mekkas im steirischen Salzkammergut brach – trotz seiner sensationellen Aussicht. Bis sich schließlich Caroline Rodlauer und Heimo Salzger ein Herz fassten und das Grundstück erwarben.
Wie muss man sich das eigentlich vorstellen, wenn ein Architekten-Ehepaar zusammen das Familiendomizil plant – sind Konflikte da nicht vorprogrammiert? „Im Gegenteil, wir haben das Haus tatsächlich in holder Zweisamkeit erbaut“, meint Caroline Rodlauer schmunzelnd. „Wir sind nicht nur privat, sondern auch beruflich ein perfekt eingespieltes Team.. Für unser eigenes Haus haben wir uns strikte Aufgabenteilung auferlegt: Ich habe entworfen und war für den funktionellen Part zuständig, Heimo hat die Pläne detailliert umgesetzt, getüftelt und sich um alles Bautechnische gekümmert.“
Planen und Tüfteln, das hieß in erster Linie: Für den Bau in extremer Steillage eine Lösung zu finden, die nutzerfreundlich, praktisch und familientauglich ist – und dazu auch noch gut aussieht. Dafür haben die Architekten den klassischen Wohnhausgrundriss auf den Kopf gestellt. Man betritt das Haus im bergseitigen Obergeschoß, in dem auch der Familien- und Elternbereich untergebracht ist. Die Kinderzimmer sind darunter im Hanggeschoß angesiedelt. Eine Planung mit Zukunftsperspektive: Das untere Stockwerk ist von innen wie von außen über eine Treppe zugänglich und lässt sich problemlos zur separaten Wohneinheit abtrennen, das Erdgeschoß ist barrierefrei und damit auch als Alterswohnsitz geeignet.
Star auf zwei Brettern
Leo Gasperl, Ski-Ikone längst vergangener Jahre, stammte aus Bad Mitterndorf, und vermutlich ist er einst auch den steilen Hang auf Skiern hinabgebraust, auf dem heute das Domizil von Rodlauer und Salzger steht: Beim Ausheben der Baugrube wurde das Fundament des ehemaligen Skilifts freigelegt. Als Hommage an den Star zieren Bilder von Leo Gasperl die großformatigen Glasschiebewände im Innenbereich, und in der Garderobe werden Mäntel und Hüte nicht an Haken, sondern an Skispitzen aufgehängt.
Star aus vielen Brettern
Auf die Bretter, die nicht nur im Skiort Bad Mitterndorf die Welt bedeuten, haben die beiden Architekten auch in der Planung gesetzt: Naturbelassenes Holz gibt ihrem Haus seinen besonderen Charakter. Bei Mobiliar und Oberflächen im Innenraum hat die Tischlerei Hindinger aus Gmunden auf extrem astige Eiche gesetzt, die mit umbragrauen Akzenten reizvoll kontrastiert.
Dieselbe Komposition von Grau und Holztönen prägt auch die Fassade. Die witterungsausgesetzten Bereiche wurden mit Pullex Silverwood von ADLER vorvergraut, wodurch ihr Aussehen trotz der starken Sonneneinstrahlung stabil bleibt. Grau sind auch die Rahmen der Holz-Alu-Fenster von Josko, die ebenfalls auf Holzbeschichtungen von ADLER setzt. Weniger stark der Witterung ausgesetzte Flächen wie die Balkon-Innenseiten sind dagegen aus naturbelassener Lärche gestaltet.
„Wir sind eine weitgereiste, aber gleichzeitig auch sehr heimatverbundene Familie. Beim Planen hatten wir immer die Idee vor Augen, ein Zuhause zu gestalten, das die Eleganz und Funktionalität eines Urlaubsdomizils und die Gemütlichkeit und Geborgenheit einer Skihütte ausstrahlt.“ Wie gut das gelungen ist, bemerkt die Familie immer dann, wenn Besuch kommt: „Gäste, die nur kurz vorbeischauen wollten, bleiben oft für Stunden, weil es so gemütlich und wohnlich ist, dass sie sich sofort wie daheim fühlen. Ein größeres Kompliment kann man uns eigentlich nicht machen.“
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