Handwerker aus Leidenschaft

ADLER gratuliert(e): Maler Stefan Planitzer von der Malerei Gautsch eroberte bei der Berufsweltmeisterschaft in Kasan, Russland, die Goldmedaille. Der 20-jährige Bautischler Julian Fink von der Tischlerei Knaus holte sich Bronze.
25.09.2019

Das Telefon läutet. Schon wieder. Seit Ende August steht das Handy von Julian Fink kaum mehr still. Interviews. Gratulationen. Presseanfragen. Solche Gespräche führt er mittlerweile nur mehr in seinen Pausen. Sonst bliebe die Basis für all den Medienrummel wohl auf der Strecke: seine Arbeit in der Wohlfühltischlerei Knaus. Dort, in dem kleinen Familienbetrieb im Herzen des steirischen Vulkanlandes, hat Julian das Tischlerhandwerk von der Pike auf gelernt. Für seine Entscheidung, keine weiterführende Schule zu besuchen, sondern nach dem „Poly“ eine Lehre zu absolvieren, wurde der junge Auersbacher oft belächelt. Heute lacht Fink. Von Plakaten. In Zeitschriften. Und auf der Bühne. Mit seiner Bronzemedaille um den Hals.

Da steppt der Bär

„Für unsere Tischlerei ist das ein Jahrhunderterfolg“, schwärmt seine Seniorchefin Annelies Knaus. Sie und ihr Mann Josef Knaus durften Julian gemeinsam mit seiner Familie und einer Abordnung der steirischen Tischler – allesamt gekleidet in Jacken von ADLER – zur Berufsweltmeisterschaft WorldSkills nach Russland begleiten. „Ein Wahnsinnserlebnis“, waren sie sich mit ihrem Schützling einig. Der Wettbewerb in der Wolgametropole, war höchst professionell und leicht gigantomanisch aufgezogen, „russisch eben“, schmunzelt Annelies. Während die „Fans“ die Kul-Scharif-Moschee bewunderten und im Hard-Rock-Café mit dem russischen Bären steppten, hatte Julian mit den Sehenswürdigkeiten wenig am Hut: „Für Sightseeing war ich viel zu nervös“, gesteht er. Doch als ihm schließlich in der allerletzten Halle des riesigen Geländes, wo schon 600 Kilogramm vorausgeflogenes Werkszeug auf ihn wartete, sein „Glücksplatzl“ - in einer Ecke - zugewiesen wurde, war aller Stress verflogen. Und Julian machte das, was er am besten kann: mit Holz arbeiten. Konzentriert. Professionell. Und mit Begeisterung. 22 Stunden tüftelte er an einem schwierigen Werkstück, einem Kunstfenster mit speziellen Verbindungen. Der gelang ihm so gut, dass am Ende die Bronzemedaille auf ihn wartete – und eine besondere Auszeichnung: „Mein Werkstück wird im WorldSkills-Museum in Shanghai, wo der nächste Wettbewerb stattfindet, gezeigt“, freut sich der Steirer.

Fink & Fank

Eingefädelt hat diesen Coup Finks Trainer Wolfgang Fank, einst selbst erfolgreicher WorldSkills-Teilnehmer. „Ohne seine Hilfe und vor allem auch die Unterstützung meines Lehrbetriebs, der mir so viele Übungsstunden in der Arbeitszeit ermöglicht hat, hätte ich das nie geschafft“, bedankte sich der 20-Jährige dann nochmals beim großen Gratulationsempfang in der Heimat. Apropos Gratulation: „Es haben sich sehr viele Firmenvertreter bei uns gemeldet, aber der erste Gratulant war unser ADLER-Außendienstmitarbeiter Mario Reiner“, betont Annelies Knaus. Er besucht den treuen ADLER-Kunden in Schützing bei Feldbach regelmäßig – wobei er Julian Fink ab Oktober zwischenzeitlich wohl leider nicht mehr dort antreffen wird. Aber keine Angst – der drittbeste Tischler der Welt bleibt dem Gewerbe erhalten. „Ich muss jetzt erst einmal zum Zivildienst einrücken, aber danach möchte ich dann gleich meinen Meister machen“, sagt der Erfolgstischler. Auf die Unterstützung von ADLER kann er dabei auf jeden Fall wieder bauen!

Ehre, wem Ehre gebührt

Als Gratulant stellte sich kürzlich auch Günther Oblasser ein – und zwar in der Malerei Gautsch in St. Andrä im Lungau. Er überreichte Stefan Planitzer einen Gutschein für ein Wellnesswochenende. Das kann der ebenfalls 20-jährige Tamsweger nun wohl dringend gebrauchen: Nach mehr als 1000 Übungsstunden, die von dem überragenden Erfolg in Kasan gekrönt wurden, ist er noch immer nicht ganz im Alltag gelandet. Als die ADLER-Unternehmenskommunikation telefonisch ebenfalls gratuliert, verrät Chefin Ulli Gautsch: „Heute hat Stefan frei.“ Aber nicht zur Erholung – nein, es steht schon wieder ein Gratulationstermin an. Die Ehrungen hat sich der Maler-Geselle aber wirklich verdient. Er setzte sich nicht nur gegen die starke Konkurrenz und trotz der eher schlechten Qualität der vom Gastgeberland zur Verfügung gestellten Materialien durch, sondern errang sogar die meisten Punkte aller zwölf österreichischen Medaillengewinner und krönte sich damit zum „Best of Nation“.

Weltmeister-Macher

Eine wirklich starke Leistung – eine solche erbringt Planitzer aber auch tagtäglich in seinem Lehrunternehmen: Da ist er im Innen- und Außenbereich tätig, verarbeitet unter anderem auch regelmäßig Holzschutzprodukte und Bautenlacke von ADLER. Deshalb war es für den Außendienstmitarbeiter des Tiroler Lack- und Farbherstellers Günther Oblasser selbstverständlich, dass er mit einem kleinen Geschenk persönlich bei der Malerei Gautsch und ihrem Gold-Jungen vorbeischaute. Planitzers Weltmeistermacher war übrigens ebenfalls ein gekröntes Haupt: Michael Tobisch errang 2007 die Goldmedaille und hat seither acht (!) österreichische Maler-Weltmeister geformt. Kaum aus Kasan zurück, fiebern nun beide ihren nächsten Höhepunkten entgegen: Tobisch & das gesamte SkillsAustria-Team der Europameisterschaft, die im kommenden Jahr im heimatlichen Graz stattfinden wird. Und Planitzer der Meisterprüfung. ADLER wünscht ihm auch dafür viel Glück!

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