Handwerkskunst für vollen Klang
Es war Liebe auf den ersten Blick – oder vielmehr auf den ersten Ton: „Als ich das erste Mal ein Alphorn live erlebt habe, war ich von diesem harmonischen Klang fasziniert“, erzählt Andi Priesching. Das war vor fünf Jahren. Mittlerweile zählt der Tischlermeister aus dem niederösterreichischen Michelbach zu den gefragtesten Herstellern des traditionsreichen Blasinstruments, das er an Kunden in Österreich, Deutschland und der Schweiz liefert. Vom schlichten, einfärbigen Alphorn für Puristen bis zur modernen Schwarz-weiß- Variante oder knallbunten Gestaltungen hat er alles im Programm.
Edle Hölzer
Worauf kommt es an beim Alphornbauen? Das Instrument verfügt über keine Klappen, die Tonhöhe wird durch den Luftstrom gesteuert. Deshalb ist höchste Präzision gefragt. „Bei manchen Bauteilen bewegen wir uns bei Toleranzen wie im Metallbau“, sagt Priesching. Entscheidend für den Wohlklang ist das richtige Holz. Während der Tischlermeister für den Klangkörper auf Fichte zurückgreift, drechselt er die Mundstücke meist aus Elsbeer-Holz, das sehr hart und formstabil ist. Für den Handrohrring sowie den Becherring am oberen bzw. unteren Ende des Alphorns bietet Priesching verschiedene Hölzer von Ahorn bis Nuss an. Umwickelt wird das Alphorn mit Peddigrohr, das Priesching zuerst kocht und dann verleimt. Doch nicht nur das Holz ist für einen schönen Klang wichtig, sondern auch seine Beschichtung: „Der Lack muss sehr gleichmäßig aufgetragen werden, damit das Holz harmonisch schwingt“, erzählt Priesching. In drei dünnen Schichten lackiert er die Oberfläche mit ADLER Legnopur: „Ich schätze die Qualität von ADLER schon seit meiner Lehrzeit. Legnopur ist ein sehr verlässlicher Holzlack, optimal zu verarbeiten und mit einer schönen, ebenmäßigen Oberfläche.“
Kräftige Farben
Für sein aktuelles Lieblingsstück hat Priesching das Fichtenholz mit der dunklen ADLER Antik-Patina im Farbton Rotbraun gebeizt. Die Peddigrohr-Wicklung, die er mit Arova Aqua-Colora in einem knalligen Gelbgrün gebeizt hat, erzeugt dazu einen reizvollen Farbkontrast. Und zu welchem Modell greift er, wenn er selbst musiziert? „Ich fürchte, damit kann ich nicht dienen“, lacht Priesching. „In bin mehr fürs Bauen als fürs Spielen zuständig. Aber der Rest meiner Familie ist dafür umso musikalischer – meine zweijährige Tochter bekommt sogar schon einen Ton aus einem Alphorn heraus.“ Höchste Zeit also, ein erstes Kinder-Alphorn für die Kleine zu bauen!
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