Bauen für die Zukunft
Die Stadt der Zukunft ist ökologisch und sozial, vielfältig und lebendig. Auf den Reininghausgründen in Graz (Ö) kann man dieser Zukunfts-Stadt beim Wachsen zusehen: Auf einer Fläche von 73 Fußballfeldern entstehen Lebensräume für 10.000 Menschen, dazu moderne Büros, Bildungs-, Freizeit- und Sozialeinrichtungen. Mittendrin: das Quartier 7 – ein ökologisches Musterprojekt und gleichzeitig ein Meilenstein des modernen Holzbaus.
Auf den Reininghausgründen, einem historischen Brauereigelände in Graz, entsteht derzeit ein neuer Stadtteil – oder vielmehr: eine (Klein-)Stadt in der Stadt: 5.000 Wohnungen, ein Schulcampus, Büros, vielfältige soziale Infrastruktur und großzügige Grünflächen. Jedes der 18 Quartiere wird von unterschiedlichen Bauträgern realisiert, die sich in einem Eigentümerboard zusammengeschlossen haben, um den vielfältigen Einzelprojekten einen gemeinsamen Rahmen zu geben. Beim Quartier 7, dem ökologischen Vorzeigeprojekt auf den Reininghausgründen, sind das die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft ENW sowie die Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Ennstal. Sie haben einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Grazer Architekturbüro balloon architekten als Sieger hervorging. Doch auch das zweitgereihte Konzept des ebenfalls in Graz ansässigen Büros Hohensinn Architektur wusste zu überzeugen. Die Bauträger holten deshalb beide Teams ins Boot und beauftragten balloon mit der Planung von drei Unterquartieren und Hohensinn mit dem vierten auf Basis des von balloon erstellten städtebaulichen Konzeptes. In enger Abstimmung der beiden Architekturbüros wurde ein Gebäudeensemble realisiert, das die Möglichkeiten des modernen Holzbaus ausschöpft und harmonische Lebensräume schafft – mitten in der Stadt und doch im Grünen.
Urban und natürlich
Das Zitat links könnte als Motto über der Gestaltung des Q7 stehen. Am südlichen Rand der Reininghausgründe bildet das Quartier eine naturnahe Ruheoase, eingebettet in eine Parklandschaft, die im Westen in ein kleines Stadtwäldchen übergeht. L-förmige Wohnbauten umschließen vier Innenhöfe, die Erholungs- und Begegnungsräume für die Bewohner schaffen. Eine Straßenbahnhaltestelle an der Nord- und eine Tiefgaragenzufahrt an der Südseite bilden die Verkehrsanbindung, das Quartier selbst ist autofrei – auf den Wegen zwischen den Wohnbauten tummeln sich ausschließlich Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer. So gliedert sich die Wohnanlage in ihrer räumlichen Gestaltung in klar voneinander abgegrenzte öffentliche, halböffentliche und private Räume, die sowohl die Teilhabe an Begegnung und Gemeinschaft als auch den Rückzug ins Private ermöglichen.
Gleich und doch anders
Für die Umsetzung der vier Höfe hat das Büro balloon architekten ein konsequentes Gestaltungs- und Materialkonzept entwickelt, in dessen Zentrum der nachwachsende Rohstoff Holz steht. Die drei von balloon architekten geplanten Höfe wurden als Hybridholzbauten realisiert, der nordwestliche, von Hohensinn entworfene Hof als reiner Holzbau: „Wir haben auch den gesamten Erschließungskern in Massivholzbauweise ausgeführt – die sechsgeschossige Wohnanlage ist damit österreichweit das erste Gebäude der Gebäudeklasse 5 (GK5), das vollständig in Holzbauweise ausgeführt wurde“, so Architekt Branko Savatović von Hohensinn Architektur. Die Fassaden wurden vom ausführenden Holzbauunternehmen Strobl mit der wasserbasierten Vorvergrauungslasur Lignovit Platin von ADLER beschichtet, die die natürliche Vergrauung des Holzes vorwegnimmt, von Beginn an für eine gleichmäßige Patina sorgt und das aufwändige Nachstreichen der mehrgeschossigen Bauten überflüssig macht. In der Umsetzung setzen die Architekturbüros aber unterschiedliche Nuancen: balloon architekten entschieden sich für Fassaden aus sägerauer Fichte, die zuerst mit Lignovit Lasur naturgrau grundiert und anschließend für die drei Höfe mit Lignovit Platin in den Farbtönen Pyritgrau, Quarzgrau und Achatgrau deckbeschichtet wurde. So entsteht eine harmonische Abstufung unterschiedlicher Grau-Schattierungen, an die der von Hohensinn Architekten realisierte nordwestliche Hof mit einem besonders hellen Grau anschließt: „Wir wollten durch einen möglichst hellen Farbton mehr Leichtigkeit und Schärfe erreichen, ohne dabei den Gesamteindruck zu stören“, erzählt Architekt Branko Savatović. Nach ausführlicher Beratung durch ADLER-Architektenberater Manfred Höfurthner entwickelte das ADLER-Labor einen Sonderfarbton, bei dem ADLER Lignovit Platin im Farbton Quarzgrau durch einen zusätzlichen Weißanteil aufgehellt wurde. So fügen sich die vier Höfe des Quartier 7 zu einem harmonischen und geschlossenen Ensemble, in dem sich auf den zweiten Blick viele feine Unterschiede zeigen – so individuell wie die Menschen, die in diesem ökologischen Vorzeigeprojekt neue Wohnund Lebensräume finden.
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