Spanische Pousada: Himmlisch und menschlich
Ein Kloster wie ein Bergmassiv, aus dem Stein der Umgebung gebaut. So wirkt das Zisterzienserkloster von Santa María auf den Betrachter. Es liegt in Armenteira (Gemeinde Meis), einem kleinen Ort in Galicien, Spanien. Die im 13. Jahrhundert vollendete Kirche ist für Besucher eine Attraktion, für Einheimische nicht wegzudenken und in jedem Fall prägt sie die gesamte Umgebung. So wurde das Gebäude auch zum Bezugspunkt, und in gewisser Weise zur Messlatte, für eine in unmittelbarer Nähe entstandene ländliche Hotelanlage, die „Pousada de Armenteira“. Sie bietet ihren Gästen die Schönheit und Ruhe eines Klosters, kombiniert mit dem Komfort und den Gärten eines Schlosses. Und das alles ganz nebenbei barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung. Auftraggeber ist die Provinzverwaltung von Pontevedra, Planer der galicische Architekt Mauro Lomba Martínez.
NACH MÖNCHISCHEM VORBILD
Nebelschwaden ziehen über den Hang am Waldrand. Wir befinden uns in der ländlichen Umgebung von Armenteira, wo diese Unterkunft entstanden ist, die mit unseren herkömmlichen Vorstellungen von Tourismus nichts zu tun hat. Die Nachbarschaft: kleine Einfamilienhäuser und bewirtschaftete Höfe. Die Gegend ist ein natürliches und kulturelles Schutzgebiet, dank ihrer Nähe zum Kloster. Entsprechend schonend musste geplant und gebaut werden. Deshalb legte Architekt Martínez das Gebäude in Terrassen an, so dass es sich eng an den Hang schmiegt. Die versetzten Stockwerke verschwinden sogar teilweise im Hang, die Vegetation setzt sich über ihren Dächern fort. Bogengänge aus Stein und Holzstämmen, die an die Weinkeller des Klosters erinnern, führen unter die Erde. Luft bekommen diese Gebäudeteile durch ein ausgeklügeltes Belüftungssystem, durch das die Waldluft ins Innere strömen kann. Licht bekommen sie über Glaspyramiden, deren Spitzen eine Entlüftung für dunkle Kamine bildet, die sich inmitten der Pyramiden erheben. Sie leiten den Rauch von offenen Feuerstellen im Gebäude nach außen, deren Vorbilder die Öfen der Mönche in Santa María sind.
INTENSIVE SCHÖNHEIT
Auch die Steinfassaden der Gebäude korrespondieren mit jenen des Klosters und übersetzen die alte christliche Bauweise in die Moderne. Ihr Muster und ihre Struktur nehmen genauso wie die dünnen Stahlzäune, die beinahe organisch Wirken, Formen aus dem umgebenden Wald auf. Diese Korrespondenz setzt sich fort in den dunklen Holzbauteilen, die auf den Betonstockwerken lagern. Farbe und lebendige Struktur verdanken sie einer Beschichtung mit Lignovit Platin Onyxschwarz. „Ich habe mich entschieden, alle Holzelemente im Außenbereich mit dieser Lasur von ADLER zu beschichten, weil die Marke auch hier in Spanien für Qualität steht. Der Hauptgrund ist aber, dass Lignovit die natürlichen Eigenschaften des Holzes respektiert, seine Struktur und Textur. Sie dient nicht einfach nur dem Schutz des Holzes, sondern intensiviert seine Schönheit“, sagt Mauro Lomba Martínez. Das Holz, das er verwendet hat, stammt natürlich aus den Wäldern der Umgebung.Das ganze Gelände ist für seine Gäste barrierefrei erreichbar. Die Terrassen und Gärten sind wie ein Klosterinnenhof nach außen hin geschlossen, nach innen weitläufig, grün – wahre Oasen der Erholung und Ruhe.
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