© Brückner & Brückner Architekten / mju-Fotografie
Innenräume

Ein Haus wie ein Wald

Große Unternehmer haben Visionen. Die Vision von Stefan Ziegler, der mit der Ziegler Group eines der größten Sägewerke Europas betreibt, lautete: Im Oberpfälzer Wald in Bayern, wo 1948 die Geschichte seines Familienbetriebs begann, sollte ein neues Gebäude aus der Erde wachsen: Eine pulsierende Verwaltungszentrale, in der alle Fäden des internationalen Unternehmens zusammenlaufen. Ein ökologischer Bau, der die vielfältigen Möglichkeiten des Werkstoffes Holz zeigt. Und ein Gebäude, das die Identität seines Unternehmens nach außen trägt. In der Planung des Architekturbüros Brückner & Brückner wurde diese Vision Wirklichkeit.

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Am Rande der kleinen bayerischen Gemeinde Plößberg liegt das Sägewerk Betzenmühle, der Gründungsstandort von Ziegler: Eingebettet in die Ausläufer des Oberpfälzer Waldes, der gleichsam den Nährstoff bildet, auf dem das Familienunternehmen gewachsen ist. Rund 2,2 Millionen Festmeter Baumstämme werden hier Jahr für Jahr zu Holz in allen seinen Verfeinerungsstufen verarbeitet: vom rohen Baumstamm bis zu Holzelementen für den Innenausbau. Entlang dieser Verfeinerungsstufen hat das Architekturbüro Brückner & Brückner aus Tirschenreuth und Würzburg auch den Neubau geplant. Die beiden Baukörper, in der Höhe leicht versetzt, werden von einer vorgelagerten Fassade aus 180 Fichtenstämmen umschlossen. Dieses lichte Palisadenkleid sorgt nach innen für Schutz und Diskretion, nach außen fügt es den Neubau respektvoll in den umgebenden Wald ein. Dahinter verbirgt sich eine Holzfassade mit großflächigen Fensterelementen. Sie öffnen den Blick auf die benachbarten Produktionsanlagen des Sägewerks und sorgen für Transparenz, Offenheit und Kommunikation – Werte, die im Zentrum der Ziegler’schen Firmenphilosophie stehen. Bauen mit und in der Natur: Dieser Anspruch drückt sich nicht nur in der optischen Gestaltung aus, sondern auch in einer durch und durch ökologischen Bauweise. Dazu gehört die umweltschonende Veredelung des nachhaltigen Werkstoffes Holz. Während die bis zu 19 Meter hohen Fichtenstämme bewusst unbehandelt blieben, griff das Holzbauunternehmen Riedl für die Fassade zur ökologischen Holzlasur ADLER Lignovit Terra in Sepiabraun.

Holz-Vielfalt

Ein wichtiges Anliegen von Architekten und Bauherr war, Holz in seiner ganzen Vielfalt in Optik und Haptik zu zeigen. Von Decken und Innenwänden aus Brettsperrholz über Theken aus rauem, massivem Holz bis zu den samtweichen Oberflächen der Büromöbel bespielten die Planer von Brückner & Brückner virtuos die ganze Klaviatur des nachhaltigen Werkstoffs. Und auch im Innenbereich wurde das Holz mit Produkten von ADLER veredelt: Die Decken und Innenwände sind mit der ökologischen Innenlasur Lignovit Interior UV 100 von ADLER vor Vergilbung geschützt. An der Hebe-Schiebe-Türe aus dem Hause Josko in der Loggia sorgt das Aquawood-Beschichtungssystem von ADLER für eine natürliche Optik. Auf den Büromöbeln, die die Schreinerei Gemeiner aus Plößberg gemeinsam mit der Schreinerei Sollfrank aus dem Nachbarort Bärnau hergestellt hat, garantieren die wasserbasierte 2K-Grundierung Aqua-Intense GL – sie schützt das Eichenholz vor Verfärbungen – und der umweltfreundliche, wasserbasierte Decklack Aqua-Resist im niedrigen Glanzgrad G5 dauerhaften Schutz. Und den Türen verlieh die Schreinerei Philipp mit der Wasserbeize Arova Aqua-Neoantik einen Farbton, der optimal auf das Sepiabraun der Fassade abgestimmt ist, und mit Aqua-Resist G5 bzw. bei den Eingangstüren mit der Haustürenbeschichtung Aquawood Protor von ADLER die nötige Widerstandsfähigkeit. Ein gestalterisches Highlight im Innenbereich ist die Wendeltreppe des Schweizer Herstellers Treppenbau.ch, die vom Erdgeschoß bis in den dritten Stock reicht. In Anlehnung an die der Fassade vorgelagerten Baumstämme verjüngt sich die Mittelsäule der Treppe von 60 cm Durchmesser an ihrer Basis auf 40 cm an der Spitze. Die dementsprechend unterschiedlich breiten Treppenstufen, die mit ADLER Legno-Öl beschichtet wurden, wachsen wie Äste nach allen Seiten aus dieser anspruchsvollen Konstruktion.

Fruchtbarer Boden

In nur einjähriger Bauzeit ist der spektakuläre Neubau aus dem Waldboden in Plößberg gewachsen, seit der Fertigstellung im Januar 2020 erfüllt geschäftiges Treiben die Räume: 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen hier täglich ein und aus, essen in der „Holzfellas“-Kantine zu Mittag oder genießen von der spektakulären Aussichtsplattform den Blick über das Sägewerk und den angrenzenden Oberpfälzer Wald, auf dessen fruchtbarem Boden die Ziegler Group weiter in die Zukunft wächst.

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