© Meisterstück Dennis Koke
Meisterstücke

Die Natur als Lehrmeister

Die Gottesanbeterin ist ein rares, elegantes und höchst präzises Geschöpf. Genau wie das „Meistergeschöpf“ des jungen Tischlers Dennis Koke, zu dem ihn das Insekt inspiriert hat. Ein Tisch, so außergewöhnlich, elegant und präzise gefertigt wie sein Vorbild aus der Natur.

© Meisterstück Dennis Koke
© Meisterstück Dennis Koke
© Meisterstück Dennis Koke
© Meisterstück Dennis Koke

Leichtigkeit ohne rechte Winkel


„Ich fühle mich der Natur sehr verbunden und wollte deshalb ein Stück entwerfen, das diese Verbundenheit ausdrückt. Deshalb habe ich mich der Gottesanbeterin gewidmet, die auch Insekt des Jahres 2017 war“, schwärmt der junge Tischlermeister von der Ostsee. Dass der Betrieb,
in dem er arbeitet, ausgerechnet Tischlerei Brachvogel heißt und damit einen besonderen, seltenen und schönen Vogel als Namenspatron hat – vielleicht ein Zufall? Absolut kein Zufall herrschte jedenfalls bei der Planung und Ausführung von Dennis Kokes Tisch „Mantodea“ – die lateinische Bezeichnung für die Gottesanbeterin. Die Holzart Olivesche wählte er wegen ihrer „tollen Maserung und Verfärbung“. „Olivesche ist eine Esche, die etwa 70 bis 80 Jahre alt ist und auf trockenen, kalkhaltigen Böden wächst. Dadurch verfärbt sich der Kern dunkel“, erklärt Koke. Die Tischbeine sind denen der Namensgeberin nachempfunden: in alle Richtungen schräg gestellt, ohne einen einzigen rechten Winkel. Die gezinkte Schwalbenschwanzverbindung an der Stelle, wo die Beine
„abknicken“, lässt sie besonders lebendig und echt wirken. Überhaupt kommt das Stück fast ganz ohne Schrauben aus. Nur den „Bauch“ aus Mineralwerkstoff, der den Chitinpanzer des Insekts aus Tischlerhand symbolisiert, musste Koke anschrauben. Die geschwungene Platte aus einem Stein-Acryl-Gemisch hat er selbst geformt. An den Stirnseiten ist jeweils eine Schublade in die runde Form eingearbeitet, deren Blenden aus einer alten Stegplanke aus der Ostsee gemacht sind.

Natürlich liebevoll


Die Tischplatte aus massiver Olivesche fühlt sich alles andere als panzerartig an. Dennis Koke hat sie bis auf 180er-Körnung geschliffen, mit einer feinen Bürste die Poren herausgearbeitet und dann zweimal mit Legno-Öl von ADLER veredelt und den Überschuss in Maserrichtung abgetragen.
„Nach dem Trocknen habe ich mit 240er zwischengeschliffen und dann nochmal in Maserrichtung geölt. So entstand eine sehr schöne, matte, natürliche Oberfläche“, erzählt er. Auch die Schubladen hat Koke mit Legno-Öl beschichtet. Dafür hat er das alte, tief ausgewaschenen
Eichenholz gesäubert, ausgebürstet, liebevoll eingepinselt und trockengetupft. So ist von der Idee, über die Gestaltung bis zur Oberfläche ein Meisterstück entstanden, das wie sein „Schöpfer“ in enger Verbindung zur Natur steht und in jeder Hinsicht Natürlichkeit ausstrahlt.

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