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Möbel

Möbel wie Maßanzüge

Foto:Thomas Steinert
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Gestaltung ist wie Denken mit den Händen: Dieser Gedanke mag am Anfang des Projekts „Handgedacht“ gestanden haben. 2015 taten sich die jungen Tischler und Gestalter Martin Aigner, Moritz Schaufler und Benjamin Sodemann unter diesem Label zusammen, um in ihrer Werkstätte im Wiener U-Bahn-Bogen 75 und 76 Möbel vom Einzelstück bis zur kompletten Innenausstattung herzustellen. „Aber bevor wir an die Werkbank gehen, hören wir zuerst einmal zu“, betont der ausgebildete Innenarchitekt und Tischlermeister Aigner, der im Handgedacht-Team die Planungsverantwortung trägt: Welche Ideen bringt der Kunde mit? Welche Ressourcen hat er zur Verfügung? Wie kann sich ein Möbelstück in den vorgegebenen Raum einfügen? Diese Fragen stehen am Beginn eines gemeinsamen Gestaltungsprozesses, in dem er die Vorstellungen jedes Kunden mit seinen eigenen Konzepten zu einem neuen Ganzen formt. Am anderen Ende dieses Prozesses stehen Möbel wie Maßanzüge: jedes Stück anders, jedes mit seiner eigenen gestalterischen Note.

Rund und gerade

Obwohl: Eine charakteristische Handschrift zieht sich dann doch durch die meisten der handgedachten Projekte. Das gilt vor allem für die bewusste Auseinandersetzung Aigners mit dem Raum. In der Wiener Dachgeschoßwohnung einer Kundin, die ihre Wohnzimmer-Einrichtung um ein besonderes Aufbewahrungsmöbel ergänzen wollte, fiel sein Blick auf die markante Dachschräge. Was sonst eher ein Planungshindernis wäre, war für Aigner kreativer Anstoß: „Mir gefiel die Idee, in diese Dachschräge ein rundes Objekt einzufügen, das einerseits für sich selbst sprechen, andererseits die Schräge betonen und stützen sollte.“ Also fertigte sein Team eine tonnenförmige Truhe, die sich in die Dachschräge schmiegt. Das geradezu künstlerische Spiel von geraden und runden Linien setzt sich in der Gestaltung der Vorderfront fort. Als Griff für die dort angebrachten Schubladen frästen die Tischler einen Ring in die Front aus Multiplexplatte. Gemeinsam mit zwei Ablagen im hinteren Bereich, die durch Klappen zu öffnen sind, bietet die Truhe so jede Menge Stauraum. Für die Beschichtung des Eichenholzes, aus dem der Korpus und die Laden der Truhe bestehen, griffen die Tischler zu Legno-Öl von ADLER. „Eine natürliche Oberflächengestaltung, die gut zum schlichten Design passt, war uns für diese Truhe wichtig. Mit dem Legno-Öl von ADLER haben wir dafür das ideale Produkt gefunden, das darüber hinaus auch noch sehr unkompliziert in der Anwendung ist“, sagt Aigner.

Hell und dunkel

Eine ganz andere Form von Raumgestaltung stellt die Inneneinrichtung der Kanzlei von WRTP Anwälte in Wien dar: Die hohen Räume einer Altbauwohnung am Wiener Universitätsring sollten in Anwaltskojen abgetrennt werden, die konzentriertes Arbeiten und vertrauliche Gespräche in freundlicher Atmosphäre erlauben – die also das Licht durchlassen, den Schall aber aussperren. „Die Anwälte brachten in unsere Planungsgespräche eine ausgeprägte Vorliebe für Industrial Design mit. Gleichzeitig wollten wir auch den Stil des Wiener Altbaus in der Gestaltung aufnehmen“, erinnert sich Aigner.

Dazu entwarfen die Tischler Trennwände aus Fichten-Dreischichtplatten, in die große Glasflächen eingefasst sind. Die Rahmen bilden durch die Beschichtung mit ADLER Innenlasur im dunklen Farbton Silberrücken einen markanten Kontrast zu den hellen, vom farblosen Möbellack Legnopur geschützten Flächen. Die klaren Linien der Trennwände stehen in einem reizvollen Gegensatz zum Fischgrät-Muster des Parketts und den abgerundeten Altbau-Fenstern. Eine Einrichtungs-Lösung, mit der es die Tischler und Gestalter von Handgedacht bis ins Finale des „Office of the Year“-Awards schafften. „Bei uns gehen Design und Handwerk Hand in Hand, und das mit viel Freiraum für Individualität, Kreativität und Improvisation“ – ein Konzept mit Zukunft.
www.handgedacht.wien

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