Lebhafte Lichtspiele, längere Lebensdauer
Es ist diese Fassade: Sie zieht die Blicke auf sich. Sorgt für Lob. Oder Kritik. Auf jeden Fall lässt sie keinen kalt. Denn sie ist einfach etwas Besonderes: „Sie macht mein Haus zum Unikat“, betont Architekt Armin Autengruber. Der schräge Zebralook bringt die drei kubischen Baukörper zum Leben – so wie sich dahinter viel Leben verbirgt.
„Wir wollten zwei Domizile verbinden: Eine dem neuen Lebensabschnitt entsprechende Unterkunft für meine Eltern und ein Zuhause für mich und meine Familie“, sagt Autengruber. Und so hat der junge Tiroler sein Elternhaus aus den fünfziger Jahren in die Gegenwart gebeamt. Oder vielleicht sogar in die Zukunft – denn das ist Wohnen für Generationen: Modern, kostengünstig, effizient, individuell, gemeinsam – und doch jeder für sich.
Große Schwester, kleiner Bruder
„Natürlich ist es nicht ganz leicht, in einem so engen Naheverhältnis zu leben. Um Generationskonflikte zu vermeiden, haben wir Pufferzonen geschaffen“, beschreibt Autengruber. Zwei separate Eingänge münden in großzügige Atrien, durch Vor- und Rücksprünge sind die überdachten Terrassen vor gegenseitigen Einblicken geschützt. „Es sind eigentlich zwei Einheiten, die für den Betrachter dennoch wie ein Haus wirken“, sagt der Architekt. Er hat dafür das alte Ziegelmassivhaus im kleinen Tiroler Dorf Münster mit den drei Kuben in Leichtbauweise erweitert. In einer Bauzeit von lediglich sechs Monaten erweckte er die „Große Schwester“ und den „Kleinen Bruder“ – so der malerische Projektname – zum Leben. Selbstverständlich auf Niedrigenergiestandard. Und mit seinem Lieblingsmaterial: Holz. „Ob als Konstruktionsmaterial, Bauelement für die Fassade oder im Innenbereich – Holz strahlt einfach Wärme aus“, betont der 37-Jährige.
Unterstreichen, nicht überstreichen
Deshalb ist es ihm auch wichtig, den natürlichen Werkstoff bestmöglich zu erhalten. „Für mich bedeutet Holzschutz eine Symbiose zwischen längerer Lebensdauer und dem Unterstreichen der Materialität: Die Struktur des Holzes soll erkennbar bleiben und nicht übermalt oder übertönt werden; die Materialität soll betont werden und nicht verloren gehen“, erläutert Autengruber. Die natürliche Vergrauungslasur Pullex Silverwood von ADLER kam ihm da gerade recht. „Wir haben uns für diese Effektlasur entschieden, weil sie das Holz länger schützt“, sagt er. Daneben entsprach sie aber auch noch seinem Sinn für Farbe als Gestaltungselement: „Durch die Pigmente in der Holzlasur ergeben sich immer wieder Lichtspiele. Je nachdem, wie die Sonne darauf scheint, reflektiert es anders und schaut es anders aus – als ob unterschiedliche Grautöne vorherrschen würden“, schildert der Architekt.
Blau machen
Seine persönliche Lieblingsfarbe – Blau – kann der Tiroler in seinen Architekturprojekten nicht ganz so oft einbringen. Aber er lässt sie einfließen – etwa durch die Gestaltung von Poollandschaften. Bei seinem Wohnhaus rundet eine harmonische Kombination von Teich- und Schwimmbereich den gelungenen Um- und Zubau ab. Die silber-schwarz-weiße Fassade spiegelt sich im Wasser, umrahmt von grünen Wiesen, dahinter ragen die Berge in den blauen Himmel. Kein Wunder, dass sich in diesem Farbentraum Jung und Alt wohlfühlen!
Zum Video: Architekt Armin Autengruber im Interview
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