© Christian Flatscher
Holzbau und Fassaden

Architektonischer Höhepunkt

Lebendige Tradition, unberührte Natur, hochmoderne Infrastruktur: Aus diesen Zutaten formt das Tiroler Ötztal ein touristisches Angebot, das weit über die Grenzen des Landes ausstrahlt. Diesen Anspruch charakterstarker Einzigartigkeit löst auch die neue Leitstelle des Ötztaler Tourismusverbandes in Sölden ein. In Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben aus der Region schuf das Team von obermoser + partner architekten ein spektakuläres Gebäude, das Authentizität und Modernität in sich vereint und für einen markanten Akzent im Ortsbild sorgt.

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„Der Höhepunkt Tirols“: Mit diesem Slogan wirbt Ötztal Tourismus für die Urlaubsdestination im Herzen der Alpen. Gegen diesen Superlativ lässt sich wenig einwenden: Immerhin liegt der höchste Punkt Nordtirols, die 3.768 m hohe Wildspitze, tatsächlich im Ötztal – und auch abseits dieses Spitzen-Wertes zählt das Ötztal zweifellos zu den prominentesten Tourismusregionen weitum. Neben der rauen, ursprünglichen Naturlandschaft mit 250 Dreitausendern aus Fels und Eis trägt auch eine jahrtausendealte bergbäuerliche Tradition zum Charme des Alpentales bei. Von diesem einzigartigen Charakter zu erzählen ist die Mission des Ötztaler Tourismusverbandes – und war damit konsequenterweise auch die Aufgabenstellung beim Bau von dessen neuer Leitstelle in Sölden durch obermoser + partner architekten aus der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.

Traditionelles Handwerk

Ein wesentliches Gestaltungselement der Ötztal- Zentrale ist ihre Lärchenschindel-Fassade. Schon seit Jahrhunderten werden Dächer und Fassaden im Alpenraum mit Holzschindeln vor den extremen Wetterbedingungen geschützt. Das Holz der heimischen Lärche ist dafür besonders geeignet, bringt es doch bereits von Natur aus eine hohe Witterungsbeständigkeit mit. Die graue Patina, die das Holz dabei im Lauf der Zeit und der Sonnenstunden annimmt, wurde beim Neubau in Sölden durch die Beschichtung mit der Vorvergrauungslasur Pullex Silverwood von ADLER vorweggenommen. Auf der rauen Oberfläche der Lärchenschindeln bewirkt die Lasur eine ausdrucksstarke Optik in changierenden Grautönen, die Assoziationen an die schimmernden Urgesteins- Felsen der umgebenden Bergriesen weckt.

Moderne Gestaltung

Verantwortlich für die Schindelfassade sowie die übrigen Holzbauarbeiten zeichnete die Ötztaler Zimmerei Franz Thurner. Die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen war ebenso Teil der konsequenten Nachhaltigkeits-Philosophie, mit der obermoser + partner das Projekt umsetzten, wie die Verwendung heimischer Materialien mit kurzen Lieferwegen. Das gilt nicht nur für das Holz, sondern auch für dessen Beschichtung mit den Produkten des Tiroler Lackherstellers ADLER. So erhielten die Möbel aus der Werkstätte der Ötztaler Tischlerei Josef Riml mit ADLER PUR-Naturmatt eine natürlich-matte Optik. Die Lärchenholzfenster wurden vom Südtiroler Hersteller Tip Top Fenster in einem hellen, natürlichen Farbton lasiert. Die asymmetrisch platzierten Fenster erzeugen einen deutlichen Kontrast zur geschlossenen grauen Fassade und verleihen dem neu errichteten Gebäude eine zeitgemäße Ausstrahlung. Die ungewöhnliche Geometrie des Gebäudes wird durch schräg geneigte Fassaden veranschaulicht, die eine Neigung nach Westen aufweisen und über den neu gestalteten Vorplatz hinausragen. Ein durchgehender Bodenbelag verbindet die dadurch entstandene Flaniermeile am Ufer der Ötztaler Ache mit dem Erdgeschoss der Tourismus-Zentrale, welches mit einer rundum verglasten Pfosten-Riegel- Fassade ausgeführt wurde. Es lädt die Gäste ein, einzutreten und sich über das touristische Angebot des Ötztals zu informieren. Die in den oberen Stockwerken untergebrachten Büros und Besprechungsräume scheinen darüber zu schweben. So fungiert des Gebäude nicht nur als neue Heimat für das Team von Ötztal Tourismus, sondern erhebt zugleich den Anspruch eines architektonischen Wahrzeichens im Ortskern von Sölden, in dem sich Tradition und Moderne verbinden.

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