Buche, Bugholz, Beize: Perfektes Zusammenspiel von Thonet und ADLER
Der Name steht – oder sollte man besser sagen: sitzt? – wie kein anderer für den modernen Sitzmöbelbau: Thonet ist der Inbegriff des Stuhls. Vor mehr als 160 Jahren hat Michael Thonet mit seinem ikonischen Klassiker, dem Wiener Kaffeehaus-Stuhl Modell Nr. 14 (heute 214), Designgeschichte geschrieben und damit sein Geburtsland Deutschland und seine Wahlheimat Österreich untrennbar miteinander verknüpft.
25.10.2022
Eine Verbindung, die bis heute besteht – wie die befruchtende Zusammenarbeit von ADLER und Thonet beweist: Österreichs führender Lackhersteller sorgt dafür, dass die zeitlosen Sitzmöbel des hessischen Herstellers in edler Oberflächen-Optik und mit bester Beständigkeit daherkommen.
Handarbeit und Serienfertigung
Mit dem Modell Nr. 14 legte Michael Thonet den Grundstein für die industrielle Serienfertigung und das moderne Möbeldesign. Und noch heute begeistert die kluge Kombination von Handwerk und Arbeitsteilung: So werden etwa die mit dem von Thonet erfundenen, revolutionären Verfahren durch Dampf und Muskelkraft geformten Holzteile für einen eleganten schwarzen Look händisch gebeizt: Mitarbeiterin Regina Hasenzahl im Werk in Frankenberg lässt die Buchenholzelemente in ein Becken mit der Tauchbeize ADLER Arova Flex gleiten. „Dieses flexibel einsetzbare Beizsystem ist extra für das Tauchen von Möbelteilen entwickelt worden“, berichtet ADLER-Beizexperte Michael Moser, der extra aus Schwaz, Tirol, angereist ist, um das Produkt speziell für Thonet vor Ort gemeinsam mit der Mitarbeiterin perfekt einzustellen.
Abtropfen und auswischen
Rasch entnimmt Regina Hasenzahl nun die Teile und gibt sie auf eine schräge Fläche zum Abtropfen. Die überschüssige Beize läuft wieder ins Tauchbecken zurück – ein ressourcensparendes und umweltschonendes Verfahren. Für die Perfektionierung greift die Mitarbeiterin nun zu einem Naturschwamm aus der Ägäis, denn nur mit einem Naturschwamm erzielt sie eine gleichmäßig hochwertige Oberfläche. Mit einem industriell hergestellten Schwamm ist das in dieser Qualität nicht möglich. Sie wischt die Laubholzbeize einmal quer zur Holzfaser und einmal längs in Faserrichtung aus. Zwischen Tauchen und Nachwischen vergehen maximal ein bis zwei Minuten! Bei zu schneller Trocknung wird der Schwamm nochmals mit etwas Beize benetzt, um ein gleichmäßiges Beizbild zu erzielen. „Durch das Beizen bleibt die Struktur des Holzes erhalten, die charakteristische Maserung kommt perfekt zur Geltung“, erklärt der Thonet-Oberflächen-Verantwortliche Horst Viehmeyer, warum der Traditionshersteller für seinen „Signature“-Farbton auf die Beizmethode setzt.
Anschleifen und ablackieren
Nach Trocknung über Nacht werden die Holzteile mit einer Schleifmatte vorsichtig angeschliffen und anschließend mit dem ADLER Wasser-UV-Lack Aqualux MSL Eco ablackiert. Damit sind die Thonet-Sitzmöbel nun bestens für ihren Einsatz in Kaffeehäusern, Veranstaltungssälen, Restaurants und Wohnräumen in der ganzen Welt gerüstet: Unglaubliche 50 Millionen Stühle des Modells 214 wurden alleine bis 1930 verkauft - nicht mitgerechnet die unzähligen Kopien, mit denen Nachahmer am Thonet-Ruhm mitnaschen möchten. Apropos naschen: Am Original sitzend italienische Köstlichkeiten genießen können zum Beispiel die Kunden des Münchner Lokals „Pepe Nero“ am Isartor: Die neueste Filiale der Restaurantkette wurde mit 150 Exemplaren des Bugholzklassikers ausgestattet, viele davon im edlen ADLER Schwarzbeizton. Im „Table“ in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt lassen sich die Gäste ihre Leckerbissen hingegen im Armlehn-Modell 209 schmecken: Der als „Le Corbusier-Sessel“ bekannt gewordene Architektenliebling begeistert mit seinen ausladenden, geschwungenen Formen hier ebenfalls im dunklen ADLER Arova-Flex-Look.
Tradition und Moderne
Aber nicht nur der „Stuhl der Stühle“ und sein Armlehnen-Bruder, sondern auch der nächste Geniestreich, mit dem Thonet in den 1930er-Jahren erneut die Möbelwelt auf den Kopf stellte, und seine Weiterentwicklungen kommen heute gerne im ADLER-Beizkleid daher: Die Stahlrohr-Freischwinger nach den Entwürfen von Mart Stam bzw. Marcel Breuer verbanden geschickt das damals für den Möbelbau ungewöhnliche, industrielle Material Stahlrohr mit traditionellen Holzelementen und dem charakteristischen Wiener Geflecht. Eine Kombination, die auch heute noch für Furore sorgt – wie im Restaurant „Pageou“ des Spitzenkochs Ali Güngörmüş in München: Die mit ADLER Arova Flex dunkel gebeizte Ausführung harmoniert perfekt mit dem schwarz-weißen Art déco-Stil, den die Designerin Nora Witzigmann für das Lokal entworfen hat.
Herkunft und Zukunft
So zieht sich die Thonet-Erfolgsgeschichte durch die Epochen, die Städte, die Einsatzbereiche. Eines ist dem Unternehmen mit dem heute alleinigen Produktionsstandort in Frankenberg aber seit jeher besonders wichtig: Die Zusammenarbeit mit Partnern, die die Wertvorstellungen von Thonet teilen: Langlebigkeit durch die Verwendung von hochwertigen Materialien und eine einwandfreie Verarbeitung. Wie es auch ADLER tut!
ADLER – In unseren Adern fließt Farbe
Mit rund 670 Mitarbeiter/-innen ist ADLER Österreichs führender Hersteller von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln. 1934 von Johann Berghofer gegründet, wird das Familienunternehmen heute in der dritten Generation von Andrea Berghofer geführt. 22.000 Tonnen Lack verlassen jährlich das Schwazer Werk und gehen an Kunden in über 30 Ländern weltweit. ADLER hat Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Italien, Polen, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien und der Slowakei; einziger Produktionsstandort ist die ADLER-Werk Lackfabrik in Schwaz / Tirol (A). Als eines der ersten Unternehmen seiner Branche ist ADLER seit 2018 zu 100% klimaneutral. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen hat ADLER seinen ökologischen Fußabdruck auf ein Minimum reduziert. Unvermeidbare Restemissionen kompensiert ADLER durch anerkannte Klimaschutz-Zertifikate und trägt so zur Finanzierung neuer Klimaschutzprojekte bei.
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