Holz und Farbe in Symbiose
Zusammen spielen, wo alles zusammenspielt: Im neuen Kindergarten in Bischofshofen steht das Verbindende im Vordergrund – zum gemeinsamen Nutzen: Groß und Klein, Raum und Material, Holz und Farbe – sie alle ergänzen sich in ganz wunderbarer Weise. So wie die Teams von csarchitektur und archcollectiv_F4+, die für das Projekt in der Josef-Leitgeb- Straße zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengefunden haben: Ihr Entwurf überzeugte die Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft, die hier auf einem schmalen Grundstück längs der Bahntrasse anstelle von alten Personalhäusern förderbare Wohnungen errichten ließ. Im Erdgeschoß sollten ursprünglich Gewerbeflächen Einzug halten – bis der Gemeinde (sehr zur Freude der Architekten) klar wurde, was sie eigentlich viel dringender benötigte: Mehr Platz für die Kinder!
Verspielt
„Aus der erst für zwei Gruppen geplanten Einrichtung ist schließlich ein viergruppiger Kindergarten entstanden, der sich entlang der Erschließungsachse durch das gesamte Grundgeschoß zieht“, erzählt Stephan Mitterhofer von archcollectiv_F4 / atelier querlängs. Die Gestaltung nimmt das Motiv der räumlichen Differenzierung durch rhythmische Faltungen und vertikale Staffelung der darüberliegenden Wohnbauten auf: Sitzstufen, Podeste, Fensternischen, Schrägwände strukturieren den Raum und verleihen ihm eine Verspieltheit, die den Bedürfnissen der kleinen Benützer perfekt entgegenkommt. Schließlich dürfen, ja wollen diese Einrichtungselemente beklettert, benützt, befüllt, besetzt, bestiegen werden. „Wir haben bewusst auf hochwertige, individuelle Einbaumöbel gesetzt“, betont Mitterhofer.
Natürlich
Statt uniformer Katalogware fertigte die Kärntner Tischlerei Suntinger & Wallner ganz besondere Einrichtungsgegenstände, die sich vollendet an den Raum anpassen: So schmiegt sich etwa ein Vier-Jahreszeiten-Sitzbaum um einen Raumtrenner, erhebt sich eine blaue Insel aus dem Holzmeer. Holzmeer? Ja, denn „gerade weil bei sozialen Bauten oft die Oberflächenqualität vernachlässigt wird, war uns eine hochwertige Ausführung ein Anliegen – und dafür kam eben nur das traditionelle Material Holz in Frage“, schildert der Architekt. Die Kinder sollen den natürlichen Werkstoff mit allen Sinnen, in all seinen Facetten erleben dürfen. Denn schließlich dienen auch „Raum und Material als Pädagogen“ – so die Vision des von Mitterhofer gemeinsam mit cs-Architektin Nina Pertiller ersonnenen Gestaltungskonzepts.
Ausgewählt
Deshalb war rasch klar, dass zwar Farbe eingesetzt, die Holzstruktur und -maserung aber immer noch erkennbar bleiben sollte. Wie das? Ganz einfach – durch den Einsatz von Beizen! Denn diese Methode der Oberflächenbehandlung bietet die Möglichkeit, den Holzcharakter zu verändern, ohne seine einzigartige Anmutung zu verlieren. Die Tischlerei Suntinger & Wallner konnte sich dabei auf die kompetente Unterstützung von ADLER als Beizexperten erster Güte verlassen. Mit der Beize Arova Colora von ADLER wurde erst eine breite Palette an Farbmustern angefertigt, bevor die Entscheidung schließlich auf die Töne RAL 5024 Pastellblau, RAL 6019 Weißgrün, RAL1034 Pastellgelb, RAL 4001 Rotlila, RAL 6017 Maigrün und RAL 6002 Laubgrün fiel. „Wir haben die Möbel aus Fichte-Dreischichtplatten gefertigt, mit Arova Colora in den entsprechenden Farbtönen gebeizt und die Oberfläche schließlich mit ADLER Bluefin Resist versiegelt“, berichtet Patrick Wallensteiner. Der wasserbasierte Klarlack sorgt für eine besonders beständige Oberfläche, ist schweiß- und speichelecht und für die Lackierung von Kinderspielzeug geeignet. So ist das gebeizte Holz bestens geschützt und bleibt auch bei intensivem „Bespielen“ in seiner Schönheit erhalten.
Einheitlich
Dem Suntinger & Wallner-Team ist das herausfordernde farbige Beizen von großen Flächen, wie bei den Sitztaschenmöbeln, hervorragend gelungen – alle großen und kleinen Benützer sind begeistert von den fröhlichen Farbtupfen. „Die bunten Oberflächen sind unheimlich schön geworden und finden großen Anklang“, weiß Pertiller zu berichten. Aber auch einige weitere Einbaumöbel aus Lärche-Dreischichtplatten und die Türen aus Lärche astfrei furniert, die die Tischlerei naturfarben belassen und mit Aduro Vento von ADLER ablackiert hat, kommen gut an. So wie die von demselben Klarlack geschützten Sitzbänke, Stühle und Tische aus Esche massiv im Speisesaal: Den haben die Architekten „nach dem Vorbild einer Wirtshausstube“ gestaltet – dem Paradebeispiel des Zusammenseins!
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